Der Ringgau
Die Gebietsreform in Hessen - der Gründungspate der Großgemeinde Ringgau
Sein Bestehen in der jetzigen Form einer Großgemeinde verdankt der Ringgau der hessischen Gebietsreform. Bereits am 31.12.1971 hatten sich die Orte Netra, Grandenborn, Lüderbach, Renda und Rittmannshausen zur Gemeinde Ringgau zusammengeschlossen. Datterode und Röhrda bildeten für die kurze Zeit vom 1.4.1972 bis zum 31.12.1973 eine eigenständige Gemeinde unter dem Namen Netratal, die zum Beginn des Jahres 1974 in die Großgemeinde integriert wurde. Mit einer Fläche von insgesamt 66,48 qkm ist der Ringgau hinter Sontra und Waldkappel die drittgrößte Gemeinde des Werra-Meissner-Kreises.
Das Flächengebiet kann man in drei verschiedene Zonen einteilen. Zuerst das eigentliche Tal der Netra mit Datterode, Röhrda und Netra. Daran anschließend die Wasserscheide mit Rittmannshausen und Lüderbach, deren kleine Bäche direkt über Ifta in die Werra fließen, und zuletzt die fast wasserlose, mit reichlich Muschelkalk versehene Ringgauhochfläche um Renda und Grandenborn.
Die Wesensart der Bewohner ist dem Thüringischen nahe, und das Blickfeld war bis zur Grenzbildung mehr nach Eisenach ausgerichtet als zur jetzigen Kreisstadt Eschwege. Die Landwirtschaft bildete jahrhundertelang die eigentliche Ernährungsquelle für die Einwohner.
Leineweberei, zumeist jedoch für den Eigenbedarf, wurde zwar in allen Ortsteilen betrieben, aber viele junge Frauen und Männer mußten ihr Brot als Dienstleute in der Ferne verdienen. Der Ringgau als solcher wurde unter der Bezeichnung "Reinichgooue" bereits im Jahre 993 erwähnt. Bis zum 13. Jahrhundert war das Gebiet thüringisch, wechselte dann in dem hessisch-thüringischen Erbfolgekrieg zwischen Hessen und Thüringen hin und her, bis es dann endgültig im Jahr 1436 zu Hessen kam. Die Boyneburg in unmittelbarer Nachbarschaft zog als Reichsburg Kaiser und Könige an, in deren Gefolge mancher Ritter und Reiter über unsere Felder zog. Nicht zuletzt stellte die Straße durch das Netratal einen wichtigen Verbindungsweg von Leipzig nach Frankfurt dar und war unter dem Namen "die langen Hessen" wohlbekannt.
Der Ringgau in der Mitte Deutschlands
Die Gemeinde Ringgau mit ihren Ortsteilen Datterode, Röhrda, Grandenborn, Lüderbach, Netra, Renda und Rittmannshausen liegt als Anrainer des Werratals inmitten einer idylischen Landschaft zwischen Meißner und dem Thüringer Wald. Diese reizvolle hessische Mittelgebiergslandschaft mit ihren herrlichen Nadel- und Laubwäldern ist noch vielmals unbekanntes Ferienland.
Der Verwaltungsmittelpunkt der Gemeinde Ringgau, die ebenfalls den Namen des Gebirgzuges trägt, ist die Ortschaft Netra.